Abschlussveranstaltung in Dachau
Die Zeit drängt: Nachhaltigkeit im Fokus bei Hörl+Hartmann
Wie Bauen nachhaltiger werden kann, stand im Mittelpunkt der diesjährigen Mauerwerkstage von Hörl+Hartmann und dem Ziegelwerk Bellenberg. Rund 650 Teilnehmern wurde dazu im Rahmen von drei Präsenz- und einer Hybridveranstaltung weitreichendes Wissen zur praktischen Umsetzung vermittelt.
Nachhaltigkeit ist derzeit das drängendste Thema in der Baubranche. Um die damit verbundenen Herausforderungen meistern zu können, lieferten hochkarätige Referenten im Rahmen der renommierten Weiterbildungsveranstaltung für Bauingenieure, Architekten und Bauunternehmer konkrete Antworten und visionäre Ansätze. Die Initiatoren der Mauerwerksakademie zeigten sich am Ende der Abschlussveranstaltung in Dachau hochzufrieden. Als gemeinsame Plattform von Hörl+Hartmann mit den Ziegelwerken in Dachau, Gersthofen, Klosterbeuren, Deisendorf, Bönnigheim und Hainburg sowie dem Ziegelwerk Bellenberg veranstaltet die MauerwerksAkademie neben den süddeutschen Mauerwerkstagen auch eine Vielzahl weiterer Fachschulungen.
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"Unser Konzept, Vorträge von hoher fachlicher Qualität und Neutralität anzubieten, kommt bei den Fachleuten bestens an und wird als wertige Fortbildung wahrgenommen", sagt Geschäftsführer Matthias Hörl. Zum Thema Nachhaltigkeit haben die Mauerwerkstage 2023 die verschiedenen Handlungs- und Sichtweisen unterschiedlicher Akteure gezeigt und allen Teilnehmern interessante Denkanstöße geboten. Die Mauerwerkstage wurden als Fortbildungsmaßnahme von den Ingenieur- und Architektenkammern Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sowie der DENA anerkannt.
Von der Energieeffizienz zur Nachhaltigkeit
Dipl.-Ing. Architekt Stefan Horschler, Inhaber des Büros für Bauphysik (Hannover), setzte sich mit der seit Jahresbeginn gültigen Änderungsnovelle zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) auseinander. In Berechnungsbeispielen verglich er neue und alte Nachweisverfahren. Mit Blick auf die zum 1. März 2023 in Kraft getretende Förderung klimafreundlicher Neubauten (KFN) stellte er die derzeit gängigen Nachhaltigkeitsbewertungssysteme vor, die seiner Einschätzung nach in der praktischen Umsetzung "viel Verwaltungsaufwand mit zum Teil wenig Sinn" für Planer bedeuten würden. Sein Appell galt daher der notwendigen Einführung eines "deutlich vereinfachten Bundesverfahrens", was unter den Teilnehmern große Zustimmung fand.
Im Anschluss widmete sich die Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, Prof. AA Dipl. Lydia Haack der Notwendigkeit von einfacherem, schnellerem, preiswerterem und nachhaltigerem Bauen aus Architektensicht. Haack verwies auf den von der Bayerischen Architektenkammer initiierten Gebäudetyp E. Gemeinsam mit dem bayerischen Justizministerium wird an einem Vorschlag gearbeitet, Vorhaben des Gebäudetyps E auch zivilrechtlich von bauordnungsrechtlich nicht geforderten Normen zu entlasten, indem sie vertraglich zwischen Bauherr und Architekt vereinbart werden können.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe 04/23.