Versicherung
Ladung in Gefahr
Handwerker sind aktuell hochgefragt. Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen steigt das Unfallrisiko. Zugleich werden Transporter mit teurem Werkzeug zunehmend Ziel von Diebstählen. Die Nürnberger Versicherung informiert, wie Betriebe sich schützen können.
Der Umsatz im deutschen Handwerk steigt seit 2015 kontinuierlich. Um Aufträge bei ihren Kunden ausführen zu können, sind Handwerksbetriebe entsprechend häufig mit ihren Transportern unterwegs. Mit dem Transportaufkommen wachsen allerdings auch die Risiken, denn bei einem Unfall kann es schnell zu hohen Schäden an der Ladung kommen. Zudem sind gewerbliche Transporter mit meist hochwertigem Markenwerkzeug immer wieder Ziel von Dieben.
Kfz-Kasko deckt nicht die Ladung ab
Wird ein Transporter in einen Unfall verwickelt, entsteht meist nicht nur ein Schaden am Fahrzeug, sondern auch an der Ladung. „Die Kosten dafür liegen schnell bei mehreren tausend Euro und werden nicht von der Kfz-Kaskoversicherung übernommen. Sie deckt nur Schäden am eigenen Fahrzeug ab“, erläutert Christina Müller, Expertin der Nürnberger Versicherung. Daher empfiehlt Müller einen separaten Schutz für die Ladung, zum Beispiel Werkzeuge und Maschinen – unabhängig davon, ob es sich um das Eigentum des Kunden oder des Betriebs handelt.
Abschließbare und verankerte Innenraumboxen
Transporter stehen häufig über Nacht auf un - bewachten Parkplätzen, beispielsweise vor der Baustelle, für die das Werkzeug oder die Lieferung bestimmt ist. Ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen haben Diebe meist leichtes Spiel, den Transporter aufzubrechen. „Besonders Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Schlagbohrer oder Akkuschrauber von namhaften Herstellern sind begehrtes Diebesgut“, ergänzt Christina Müller. Der Schaden liegt schnell im fünfstelligen Bereich. Es empfehlen sich Vorsichtsmaßnahmen, um den Kriminellen den Einbruch zu erschweren oder ihn zu verhindern. Dazu gehört, nur belebte und beleuchtete Plätze zu nutzen. Arbeitsgeräte sollten in abschließbaren Transportboxen weggesperrt sein. Diese Boxen und möglichst auch die Arbeitsmaschinen sind im Innenraum des Transporters zu verankern. Um mit einem elektronischen Funkschlüssel abgeschlossene Transporter aufzubrechen, verwenden Diebe häufig einen Störsender, mit dem sie die Verbindung zwischen Funkschlüssel und Fahrzeugschloss beeinträchtigen. Dadurch gibt es keine Aufbruchspuren am Fahrzeug – und somit keinen eindeutigen Beweis für einen Einbruch, den die Versicherung aber benötigt.
Die Versicherungsexpertin empfiehlt, den Transporter zusätzlich durch Laderaumsperren, Bolzenriegelschlösser und Alarmanlagen zu schützen. Denn diese Vorrichtungen zwingen den Dieb, Spuren zu hinterlassen und kosten ihn Zeit. Ebenfalls ratsam: die Dokumentation aller Werkzeuge und Maschinen, deren Typennummern und Rechnungen. Diese Notizen helfen nach einem Diebstahl dabei, den Schaden zu belegen.
Beispiel Transporterinhaltversicherung
Um die Ladung vor Schäden durch Unfall, Be- und Entladen, Diebstahl und Unterschlagung des Fahrzeugs abzusichern, gibt es spezielle Transportversicherungen. Bei der Nürnberger Versicherung heißt sie Transporterinhaltversicherung und deckt Schäden beispielsweise durch Sturm, Hagel, Hochwasser, Sturmflut, Überschwemmung, Bergrutsch und Steinschlag ab. Der Versicherungsschutz umfasst alle Fahrzeuge des Handwerksbetriebs. Ausschlaggebend ist der Ladungshöchstwert des einzelnen Fahrzeugs. Hat das Unternehmen einen Fuhrpark, müssen nicht alle einzelnen Kfz-Kennzeichen genannt werden – es genügt die Angabe der Anzahl der versicherten Fahrzeuge. Häufig wird über sehen, dass auf der Baustelle gelagerte Arbeitsgeräte, Maschinen und Materialien nicht mitversichert sind. Mit dem Zusatzbaustein „Baustellenschutz“ kann der Schutz der Transportversicherung individuell an die Bedürfnisse des Betriebes an gepasst werden.