Branchenaussicht Hochbau
Keine Panik – die Zuversicht bleibt
Seit der Veröffentlichung der EY-Parthenon-Hochbauprognose im Juni 2022 wurde manche Annahme von der Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds überholt. Eine Ergänzung als Branchenupdate ist nun eine eigens hierfür durchgeführte Umfrage bei 102 Führungskräften.
Die Ergebnisse sind bemerkenswert. Für 2023 erwarten die Befragten den Einbruch – ein Nullwachstum in leicht rezessivem Marktumfeld. Sinkende Auftragseingänge und rückläufige Baugenehmigungen belegen die Entwicklung – nach wie vor hohe Auftragsbestände dämpfen wiederum den Rückgang. Für 2024 erwartet die Mehrheit der Befragten eine Rückkehr zu positivem Wachstum. Mittelfristig ist die Geschäftserwartung durchaus optimistisch und wird getrieben von energetischen Sanierungen. Trotz abflauender Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2022 blieb ein leichtes Wachstum in allen Segmenten bestehen. Der Wohnungsbau, das Branchen-Zugpferd der vergangenen Jahre, werde gemäß der ergänzten EY-Parthenon-Hochbauprognose 2023 bis 2024 schwächeln und in den Wachstumsraten vom Nicht-Wohnungsbau übertroffen. Für 2023 wird erstmalig seit vielen Jahren ein Rückgang des Bauvolumens im Wohnungsneubau erwartet. Doch auch im Wohnungsneubau seien die Volumenrückgänge nicht erdrutschartig; vielmehr wird für 2024 wieder mit Wachstum in allen Segmenten gerechnet.
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Der Renovierungsmarkt zeigt sich in allen Segmenten robust und wird weiterhin vor allem durch den Bedarf an energetischen Sanierungen angetrieben. Der Blick in die mittelfristige Zukunft ist bei Unternehmen im deutschen Hochbau durchaus optimistisch: Auf einer Skala von 1 (sehr pessimistisch) bis 10 (sehr optimistisch) liegen die befragten Unternehmen im Mittel bei 8,2. Unterdessen forcieren die Unternehmen Wachstum und strategische Weiterentwicklung – Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind mit Abstand die Top-Themen auf der Management-Agenda.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 1-2/23