Von der Bauschuttdeponie zum Stadtquartier

Marvin Meyke,

„Süderfeld Park“ in Hamburg nachhaltig realisiert

Mit dem „Süderfeld Park“ ist in Hamburgs Stadtteil Lokstedt auf einer ehemaligen Konversionsfläche ein modernes innerstädtisches Quartier entstanden. Die Architekten realisierten eine Wohnbebauung nach Kriterien der Nachhaltigkeit, die sowohl Begrünungs- als auch Mobilitäts- und Energiekonzepte beinhaltet.

Im "Süderfeld Park" in Hamburg kamen für die Fassade Wasserstrichziegel von Wienerberger zum Einsatz. © Christian Lohfink für hda Henrik Diemann Architekten

Hamburg wird bis 2030 auf geschätzte 1,85 Millionen Einwohner anwachsen, rund 50.000 neue Haushalte werden bis dahin eine Bleibe finden müssen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Hansestadt zum Ziel gesetzt, bezahlbaren Wohnraum zu fördern und zu schaffen. Im Mittelpunkt ihrer Stadtentwicklungsstrategie stehen neben sozialen Kriterien aber auch Aspekte der Umweltqualität. Der Erhalt und das Gestalten von Stadtgrün, neue Mobilitätskonzepte sowie ökologische Bauprinzipien sind hier die zentralen Themen.

Beispiel einer solchen innerstädtischen nachhaltigen Quartiersentwicklung könnte das zwischen 2016 und 2020 errichtete Viertel „Süderfeld Park“ in Hamburg-Lokstedt sein. Umgeben ist es von Einzel- und Doppelhäusern aus der Jahrhundertwende sowie Zeilenbauten aus den 1950er-Jahren. Bevor es jedoch zur Planung und Umsetzung des neuen Viertels kam, waren im wahrsten Sinne des Wortes Steine aus dem Weg zu räumen: Denn der ehemalige Betriebshof eines Tiefbauunternehmens, auf dem Kies abgebaut und die Grube mit Bauschutt und Hausmüll aufgefüllt wurde, war zunächst nicht als Wohnbauentwicklungsfläche geeignet. Erst nach umfangreicher Sanierung des Areals konnte mit der Realisierung des Quartiers begonnen werden. In dem in zehn Baufelder unterteiltem Neubauviertel stehen insgesamt vier Stadtvillen, 21 Reihen- sowie 22 Mehrfamilienhäuser.

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Die Gebäude variieren zwischen zwei und vier Geschossen; häufig ist das oberste Stockwerk als Staffelgeschoss ausgeformt. Errichtet wurden die Häuser in einer von der Stadt vorgegebenen Mischung aus freifinanziertem und gefördertem Wohnungsbau. Die Quartiersplanung, die neben einer übergeordneten konsequenten Gestaltung auch die Integration von Begrünungs-, Mobilitäts- und Energiekonzepten vorsieht, geht auf das Hamburger Büro hda Henrik Diemann Architekten zurück. Alle Gebäude erfüllen den KfW-55-Standard, ein Blockheizkraftwerk versorgt sie mit Strom und Energie. Die insgesamt 380 realisierten Mietwohneinheiten spiegeln die Bandbreite verschiedener Lebenssituationen wider – neben Familienwohnungen gibt es zum Beispiel auch studentengerechte Ein-Zimmer-Appartements.

Lebendiges Erscheinungsbild
In den drei Baufeldern H, F und K wurden die planerischen Leitlinien durch hda an insgesamt neun Mehrfamilienhäusern mit 127 Wohneinheiten umgesetzt. Die Gebäude liegen im Zentrum des Viertels und am westlichen Rand in der Nähe des Parks. Die Baufelder A, B und C im südöst- und südwestlichen Teil des Quartiers realisierten Tchoban Voss Architekten. Der gekonnte Mix aus Stadtvillen mit eigenen Gärten sowie den Mehrfamilienhäusern bietet hier auf rund 10.500 Quadratmetern Wohnfläche 123 Wohneinheiten. Ausgehend vom gleichen städtebaulichen Entwurf, gruppierten die beiden Planungsbüros jeweils vier Gebäude um einen gemeinsamen Innenhof. Hierfür fiel die Wahl auf einen Terca Wasserstrichziegel von Wienerberger in zwei Objektsortierungen der Farbtöne weiß-grau geschlämmt und beige-grau nuanciert. Mit seinem Farbspiel in freundlichen Sandtönen und der wasserstrich-typisch rauen Oberflächenstruktur soll der Ziegel die Vielfältigkeit der Natur widerspiegeln.

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