Ausgezeichnetes Design
Die autonome Walze kommt
Die HAMM AG wurde für ihre Studie zu autonom agierenden Walzen, „Autonome Walze F1“ mit zwei Designpreisen ausgezeichnet: Die Jury des internationalen Automotive Brand Contest 2018 verlieh HAMM das Label „Best of Best“. Außerdem erhielten die Verdichtungsspezialisten aus Tirschenreuth für ihr neu entwickeltes Baumaschinendesign den „German Design Award Gold 2019“.
Was bedeutet gutes Design bei einer Baumaschine? Gut ist, wenn durch eine intelligente Formgebung und Prozessgestaltung Fehlbedienungen ausgeschlossen werden, die Qualität der Verdichtung steigt oder die Arbeitsplätze der Bediener ergonomisch und damit komfortabel sind. Design ist auch dann gelungen, wenn die Bediener mühelos alle Funktionen verstehen und die Maschine intuitiv bedienen können. Diesen Zusammenhang erkannte man bei HAMM schon früh. Seit rund 30 Jahren arbeitet man in allen Entwicklungsphasen mit Industriedesignern zusammen.
„Design ist Teil der Entwicklungsstrategie bei HAMM. Damit legen wir unseren Walzen eine ‚HAMM-DNA‘ mit in die Wiege, durch die Ergonomie, Funktionalität und Ästhetik im Einklang sind,“ sagt Marketingleiter Gottfried Beer.
Seit einigen Jahren arbeiten die Entwickler an einem umfassenden Forschungsprojekt zur Automatisierung in der Verdichtungstechnologie. Begleitende Designstudien wie die „Autonome Walze F1“ sind fester Bestandteil des Projekts, ebenso wie Feldtests mit entsprechend modifizierten Maschinen.
Designstudie visualisiert technische Möglichkeiten
Für eine Studie zu autonom agierenden Walzen erhielt HAMM gemeinsam mit dem Designteam der Dialogform GmbH unlängst zwei Designpreise. Sie zeigt auf, wie autonom agierende Walzen in der Zukunft aussehen könnten und gibt erste Antworten auf die Fragen: Welche Möglichkeiten eröffnen sich, wenn kein Fahrerstand mehr benötigt wird? Wie wirkt sich das auf Merkmale wie Höhe, Breite, Durchmesser der Bandagen, Antriebssystem oder Tankvolumen aus? Und wie kann die Gestaltung zu noch mehr Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz führen?
Die „Autonome Walze F1“ visualisiert erste Antworten. Das Projekt zeigt zum Beispiel, dass eine autonom fahrende Walze deutlich größere Bandagen erhalten kann – ein erhebliches Plus für die Verdichtungsqualität. Das neuartige Design führt auch zu mehr Wasserkapazität und viel Platz für zukunftsorientierte Antriebskonzepte. Darüber hinaus ergeben sich durch die Gestaltung neue Möglichkeiten für Aspekte wie den Transport oder die Ballastierung.
Herausragendes Design prämiert
Beim Automotive Brand Contest 2018 erhielt HAMM für diese Studie in der Kategorie „Commercial Vehicles“ die Auszeichnung „Best of Best“. Dazu gesellte sich Anfang Februar 2019 der „German Design Award in Gold“ in der Kategorie „Utility Vehicles“. Der internationale Wettbewerb wurde 1953 vom deutschen „Rat für Formgebung“ ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, einzigartige Gestaltungstrends zu entdecken. Er zeichnet innovative Produkte und Projekte sowie Hersteller und Gestalter aus, die in der deutschen und internationalen Designlandschaft wegweisend sind.
Juroren loben kluges Konzept
Die hochkarätig besetzte, internationale Jury des German Design Awards begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Mit der Studie dieser elektrifizierten und GPS-gesteuerten Straßenwalze wird die Idee des autonomen Fahrens konsequent auf Nutz- und Baustellenfahrzeuge ausgeweitet. Das so kompakte wie extrem futuristisch aussehende Design spiegelt dabei nicht nur den Konzept- Gedanken perfekt wider, sondern hat auch pragmatische Gründe.“ Beeindruckt hat die Juroren zudem, dass das Konzept „nicht zuletzt auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Straßenbau verspricht.“
Ähnlich argumentierte die international besetzte Design-Jury des Automotive Brand Contest. Sie befand, dass die Studie „neue Möglichkeiten eröffnet: völlige Konzentration auf den Einsatzzweck, ohne irgendwelche Kompromisse. [...] Das Fahrzeug dient nur einem Zweck: Verdichtung des Straßenbelags. HAMM zeigt hier die Freiheiten auf, die künftiges Design haben kann.“
Von der semi-autarken bis zur vollständig autonom fahrenden Walze
„Mit diesen Designpreisen bestätigen uns externe, unabhängige Profis, dass wir als Baumaschinenhersteller mit unseren Visionen und Konzepten auf dem richtigen Weg sind. Er führt uns von den heutigen Maschinen mit zahlreichen Assistenzfunktionen über semi-autarke Systeme hin zu vollständig autonom fahrenden Walzen, wie wir sie vermutlich in Zukunft nutzen werden“, sagt Dr. Axel Römer, Leiter Forschung und Entwicklung bei HAMM.
Entsprechend wird HAMM bereits in der Maschinengeneration, die Anfang der 2020er-Jahre auf den Baustellen Einzug finden wird, die nächsten Ergebnisse aus den Forschungsprojekten realisieren. So entwickelt das Unternehmen – in Kooperation mit Produktdesignern – derzeit neuartige Kabinen, in denen die Fahrer noch mehr durch Assistenzsysteme entlastet werden, während zugleich die Verdichtungsqualität weiter steigen wird.
Die Baustelle von morgen
HAMM entwickelt Walzen mit zahlreichen Assistenzsystemen zur Unterstützung der Fahrer. Ein Beispiel ist die Einhaltung der Vorgaben für die Verdichtung durch den HCQ Navigator. Das neue Modul WITOS HCQ ermöglicht es, den Verdichtungsfortschritt zu verfolgen – in Echtzeit auch aus der Ferne. Damit können sich Bauleiter künftig jederzeit umfassend über den Baufortschritt informieren, ohne vor Ort sein zu müssen, können aus dem Büro Prozesse steuern und Entscheidungen auf der Basis qualifizierter Informationen treffen. Das wiederum führt zu Einsparungen bei Fahrtzeit und -kosten und ermöglicht Qualitätssteigerungen durch frühzeitige Reaktionen. Ein weiterer Ansatz von HAMM für künftiges Arbeiten ist ein ferngesteuerter Walzenzug, der bereits seit zwei Jahren in einem Steinbruch in Deutschland im Einsatz ist. Im Technology Center auf dem Messestand auf der bauma können sich die Besucher ein Bild von der Anwendung machen und erleben, was bereits heute möglich ist.
Freigelände Süd, Stand 1011