Zertifikat für Mobilkran-Führerschein
Liebherr kann nun auch ECOL
Im März hat das Schulungszentrum der Liebherr-Werk Ehingen GmbH das Zertifikat erhalten, den neuen europäischen Mobilkran-Führerschein ECOL (European Crane Operators Licence) offiziell ausbilden zu dürfen.
Das beauftragte Zertifizierungs-Unternehmen Lloyd´s Register hatte zuvor geprüft, ob Liebherr die geforderte Ausbildung leisten kann und ob die Ausbildungsstätte den hohen Anforderungen entspricht. Die ersten drei Mobilkranführer haben inzwischen die Prüfung bei Liebherr absolviert und bestanden.
Beim Kranbetrieb ist Sicherheit das oberste Gebot. Das erfordert nicht nur sichere Krane, sondern auch eine gute Ausbildung der Kranfahrer. Institute, Kranbetreiber und auch Hersteller stellen das bereits seit langem mit Schulungsangeboten sicher. Doch bisher fehlten hierzu einheitliche gesetzliche Regelungen. Der europäische Kranführerschein ECOL ist ein Schritt in die richtige Richtung: Ein international anerkannter Kranführerschein erhöht die Sicherheit im Kranbetrieb und ermöglicht es Kranbetreibern und Kranfahrern, nun einfacher international tätig zu sein.
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2013 startete die Initiative
Der europäische Kran- und Schwertransport-Verband ESTA (European Association for Abnormal Road Transport and Mobile Cranes) hat im Jahr 2013 die Initiative für einen europaweit anerkannten Kranführerschein ergriffen und wurde vom europäischen Verband für Materialhandling FEM (European Materials Handling Federation) in Brüssel unterstützt. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, welchen Kranbetreiber, Berufsfachgruppen und Hersteller angehören. Diese haben die Inhalte des Führerscheins definiert und Standards nicht nur für die Inhalte, sondern auch für Schulungsmethodik und Rahmenbedingungen festgelegt.
Das Liebherr-Schulungszentrum ist deutschlandweit nun das erste zertifizierte Trainingsinstitut für den ECOL Mobilkranführer. Weitere Standorte gibt es in Dänemark und in den Niederlanden. ESTA Direktor Ton Klijn sagte: „Im Namen des ESTA-Aufsichtsrates gratuliere ich Liebherr zu diesem Ergebnis und wünsche seinem Schulungszentrum viele erfolgreiche ECOL-Lehrgänge und zertifizierte Kranführer in der Zukunft.“
„Den Menschen nicht vergessen“
Christoph Behmüller, Leiter des Liebherr-Schulungszentrums in Ehingen und Vorsitzender der zuständigen Arbeitsgruppe beim FEM, freut sich über die Zertifizierung: „Ich wünsche mir, dass der europäische Kranführerschein von allen Ländern in Europa anerkannt wird und auch in diesen Ländern gemacht werden kann. Der Hauptpunkt ist, die Sicherheit im Kranbetrieb zu gewährleisten. Bei all der Technik darf der Mensch nicht vergessen werden. Wir alle tragen eine große Verantwortung, Hersteller sowie Betreiber. Eine gute Kranfahrerausbildung muss uns viel wert sein.“
Der Anspruch an das Ausbildungsniveau des ECOL-Führerscheins sind daher hoch und entsprechen dem Europäische Bildungsniveau EQR 3. EQR (Europäischer Qualifikationsrahmen) ist eine Initiative der Europäischen Union, die berufliche Qualifikationen und Kompetenzen in Europa vergleichbarer machen soll. Das Niveau von Bildungsabschlüssen wird vergleichbarer und messbarer. Arbeitnehmer und Auszubildende können ihre Qualifikationen in anderen Ländern geltend machen.Liebherr bietet im Rahmen des ECOL zwei Kurse an: Einen dreiwöchigen für Mobilkranführer mit mindestens vier Jahren Berufserfahrung und einen einwöchigen für Mobilkranführer mit mindestens acht Jahren Berufserfahrung. Wobei in letzterem Fall empfohlen wird, dass davor der zweiwöchige Kurs Mobilkranführer nach BG bereits bei Liebherr besucht wurde.