Schalungen

Kai Ingmar Link,

Ulma-Verbauschalungen: Wenn es eng wird

Das neue Bürogebäude an der Saarbrücker Straße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg wird mit seiner Stahl- und Glasfassade und den Auskragungen ein Hingucker. Dank Ulma Construction können die Rohbauarbeiten laut Plan hergestellt werden. © Ulma Construction

Derzeit entsteht an der Saarbrücker Straße 21 im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg ein neues Bürogebäude. Die Realisierung des Rohbaus stellt sich aufgrund der anspruchsvollen Architektur und der beengten Platzverhältnisse als Herausforderung dar. Mit der Ulma Construction GmbH hat die ausführende Otto Wulff Bauunternehmung GmbH jedoch einen Schalungsprofi an ihrer Seite, der lösungsorientiert und ideenreich die Umsetzung mit vorantreibt.

Um die Arbeitssicherheit auf der Baustelle nochmals zu erhöhen, kam auf Sondervorschlag von Ulma in den oberen Etagen die Absturzsicherung MBP zum Einsatz. Das Gittersystem sorgt für eine besondere Sicherheit an den Deckenrändern, die weit über konventionelle Sicherungsmaßnahmen hinausgeht. © Ulma Construction

Dass Berlin einst ein bedeutender Standort der Bierindustrie war, lässt sich noch heute leicht im Stadtbild erkennen: Imposante Bauten zeugen von einer ehemals regen Brauereitätigkeit. Heute stehen die Areale unter Denkmalschutz und beherbergen Wohnungen, Ausstellungsräume oder gastronomische Betriebe. Auch in der Saarbrücker Straße 21, im heutigen Ortsteil Prenzlauer Berg, erfährt der Komplex der historischen Königstadt Brauerei bald eine neue Nutzung: Die ADN Immo-Direkt Core Invest GmbH & Co. KG lässt hier seit Sommer 2021 von der Otto Wulff Bauunternehmung GmbH ein Bürogebäude mit bis zu 400 Arbeitsplätzen, einem Konferenzzentrum im Erdgeschoss sowie zwei Untergeschossen für Auto- und Fahrradstellplätze inklusive Lagerräume errichten.

Das neue Bürogebäude entsteht auf dem Areal der historischen Königstadt Brauerei. Enge Platzverhältnisse aufgrund der Bestandsbauten begleiten die Bauarbeiten. Durch den Einsatz des schnell auszuschalenden Systems ONADEK kann die Materialvorhaltung reduziert werden. © Ulma Construction

Architektonischer Hingucker
Damit die künftigen Nutzer einen unverbauten Blick auf die historischen Denkmäler der Umgebung genießen können, liegt den Plänen von Architekt Sergei Tchoban eine offene Stahl- und Glasfassade mit Auskragungen zugrunde. Realisiert wird diese anspruchsvolle Architektur mithilfe der Schalungssysteme der ULMA Construction GmbH, Rödermark. Dabei zeigt sich vor Ort eindrücklich, dass der Schalungsspezialist für jede herausfordernde Baustellensituation die passende Antwort bereithält. Von seinen umfangreichen Systemlösungen kommen unter anderem 1.570 m2 der Deckenschalung Onadek, 750 m2 der Rahmenschalung ORMA, 255 laufende Meter der Absturzsicherung MBP sowie die Stützenschalung F-4 MAX zum Einsatz. Um die für die Auskragungen notwendige Abtragung der Lasten sicherzustellen, sorgt außerdem das schnell aufzubauende Gerüst T-60 für die optimale Anpassung an die Bauwerksgeometrie. Mit einer Tragfähigkeit von bis zu 67 kN pro Stiel ist T-60 dabei besonders leistungsstark – und damit auch wirtschaftlich, denn es muss insgesamt weniger Material aufgebaut werden.

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An manchen Stellen ist kein Platz für eine einhäuptige Wandschalung mit Abstützböcken. Hier hält Ulma eine Sonderlösung bereit. Wegen des stark begrenzten Arbeitsraums kommt eine spezielle Verbauschalung für die Außenwände im Untergeschoss zum Einsatz. Sie kombiniert die Wandschalung Orma an der Innenseite mit Stahlblechen an der Außenseite. © Ulma Construction

Alternative zur einhäuptigen Wandschalung mit Abstützböcken
Besonders diffizil gestaltet sich die Baustelle aufgrund des Platzmangels. Durch die bereits bestehenden Gebäude auf dem Areal der historischen Königstadt Brauerei, aber auch aufgrund eines denkmalgeschützten, in den Neubau zu integrierenden Bierkellers, ist der zur Verfügung stehende Arbeitsraum zwischen der Baugrube und der Außenkante der Wand stark eingeschränkt. Konventionelle, zweihäuptige Schalungssysteme waren für die Erstellung der Außenwände im Untergeschoss daher nicht anwendbar. Eine einhäuptige Wandschalung mit schweren Abstützböcken kam nur an manchen Stellen infrage. Vor diesem Hintergrund überzeugte die Ulma-Sonderlösung: Alternativ wurden an der Außenseite 1,20 Meter breite, platzsparende Verbauschalungen aus Stahlblech verwendet, die auf der Innenseite mit der Wandschalung ORMA kombiniert wurden. So konnte dennoch eine zweihäuptige Schalung realisiert werden. „Die Schraubenmutter ist schon fest in den Außenelementen integriert. Um die Elemente zu verbinden, müssen nur von der Innenseite aus Ankerstäbe durchgeführt werden. Außen reichen bereits sieben Zentimeter Arbeitsraum für den Einsatz aus“, beschreibt Ulma-Projektleiter Raul Garcia die Vorgehensweise und der Projektleiter für Rohbau Mehmet Dedeoglu von Otto Wulff ergänzt: „Für die Baustellensituation in der Saarbrücker Straße ist die Lösung perfekt. Eine Ankerbefestigung von hinten wäre nicht möglich gewesen. Ich bin begeistert, dass wir dank des Einfallsreichtums von Ulma auf Abstützböcke verzichten konnten. Das hat uns deutlich weitergebracht.“

Um die für die Auskragungen notwendige Abtragung der Lasten sicherzustellen, kommt das schnell aufzubauende Gerüst T-60 zum Einsatz. Es verfügt über eine Tragfähigkeit von bis zu 67 kN pro Stiel. © Ulma Construction

Flexibel und wirtschaftlich schalen
Auch die übrigen Lösungen des Schalungsprofis überzeugen. „Die Realisierung des Rohbaus ist zwar aufwendig, aber technisch sehr interessant. So ist zum Beispiel keine Decke in dem Gebäude wie die andere. Das erfordert Flexibilität“, erklärt Ulma-Projektleiter Raul Garcia einen relevanten Aspekt der aktuellen schalungstechnischen Herausforderungen in der Bundeshauptstadt. Dank Onadek lassen sich dennoch schnell und wirtschaftlich überzeugende Ergebnisse erzielen, wie Dedeoglu betont: „Neben den überlappend einlegbaren Metallträgern und dem sicheren Verlegen der Schaltafel von unten überzeugt vor allem das Fallkopfsystem. Das ist innovativ, denn es ermöglicht ein schnelleres Ausschalen. Dadurch ist die notwendige Vorhaltung auf der Baustelle geringer – bei engen Platzverhältnissen wie in der Saarbrücker Straße ist dies ein enormer Pluspunkt.“
Onadek kombiniert die Vorzüge von modularen und konventionellen Deckenschalungen: Während das auf 250 x 50 cm große 3S-Schaltafeln abgestimmte Raster einen einfachen und gleichzeitig stabilen Aufbau erlaubt, sorgt das System mit den überlappend einsetzbaren Stahlträgern für Flexibilität auf der Baustelle. Zusätzlich zu ONADEK kommt für eine optimale Anpassung an die unterschiedlichen Raumgeometrien die Deckenschalung ENKOFLEX zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe werden die versetzten Unterzüge realisiert.
Auch bei der Erstellung der Lichtschächte im Untergeschoss macht sich das am Markt bewährte Ulma-Baukastenprinzip bezahlt. Dort, wo ORMA aus Platzgründen nicht angewendet werden kann, kommt die leichte Stahlrahmenschalung LGW ins Spiel. Das LGW-System ist bereits ab einer Elementhöhe von 0,6 m und einer -breite von 0,3 m erhältlich und ist damit eine ideale Ergänzung zur Großflächen-Stahlrahmenschalung.

„Für die Baustellensituation in der Saarbrücker Straße waren die platzsparenden Verbauschalungen aus Stahlblech perfekt. Eine Ankerbefestigung von hinten wäre nicht möglich gewesen. Ich bin begeistert, dass wir dank des Einfallsreichtums von ULMA auf Abstützböcke verzichten konnten. Das hat uns deutlich weitergebracht“, resümiert Projektleiter für Rohbau Mehmet Dedeoglu, Otto Wulff Bauunternehmung GmbH © Ulma Construction

Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Dank der hohen technischen Expertise der Schalungsspezialisten aus Rödermark kommen die Rohbauarbeiten in der Saarbrücker Straße gut voran. Doch auch von der partnerschaftlichen Kooperation mit dem ULMA-Team ist Dedeoglu angetan: „Wir arbeiten das erste Mal mit Ulma zusammen und es klappt alles hervorragend. Nicht nur, dass die Materialien rechtzeitig zur Verfügung stehen, die Mitarbeiter sind auch flexibel und haben bei kniffligen Fragestellungen sofort eine Lösung parat. So macht das Arbeiten Spaß.“
Ende Mai sollen die Rohbauarbeiten für das neue Bürogebäude abgeschlossen sein, damit zum Jahresende die neuen Nutzer einziehen können.

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