Betonbau

Kai Ingmar Link,

Entwässerungs- und Regenreinigungsanlage von Berding Beton

Im vergangenen Jahr wurde eine Verbrauchermarkt-Filiale in Dorsten modernisiert. Die Herausforderung war, die Entwässerung neu aufzustellen. Berding Beton konnte dafür eine moderne Lösung finden.

Die beDrain Versickerungsblöcke erfordern nur eine geringe Einbautiefe – direkt unter der Pflasteroberfläche. Die Verlegung ist einfach und wirtschaftlich. © Berding Beton

Mithilfe einer effizienten Regenwasserbehandlungsanlage sollte sichergestellt werden, dass das auf den Park- und Bewegungsflächen anfallende Regenwasser vor Ort einer Versickerung zugeführt wird. Eine Lösung mit einer Muldenversickerung war aus platztechnischen Gründen nicht möglich. Somit waren alternative Ideen zur Behandlung des Niederschlagswassers gefragt, die eine Entwässerung unterhalb der befestigten Flächen vorsehen.

Mit der Planung wurde das ISO Ingenieurbüro aus Marl beauftragt. Die Bauausführung übernahm die Firma Berger aus Schermbeck. Das Unternehmen Berger zeichnet sich durch seine Erfahrung, sein Fachwissen und seine Leistungsfähigkeit aus und ist darüber hinaus offen für innovative Ideen. Seit Jahrzehnten besteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Firma Berding Beton, die für dieses Bauvorhaben mit ins Boot geholt wurde. Das mittelständische Familienunternehmen stellt Baustoffe aus Beton her. Das Produktprogramm umfasst über 16.000 Artikel, aufgeteilt auf die Produktgruppen Pflastersteine, Rohre und Schächte, Regenwassermanagement, Sonderbauteile und Transportbeton. Für das Bauvorhaben in Dorsten kamen erstmals ein beClean Reinigungsschacht sowie beDrain Versickerungsblöcke für die gewünschte Entwässerung zum Einsatz. Beide Produkte sind neu im Programm, und der Verbrauchermarkt diente aufgrund der Rahmenbedingungen als ideales Pilotprojekt.

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Die durch die Klimaveränderung auftretenden Starkregenereignisse führen zu einer immer häufigeren Überlastung der herkömmlichen Entwässerungssysteme. Eine moderne und nachhaltige Niederschlagsbewirtschaftung mit der Versickerung vor Ort hat daher an Bedeutung gewonnen. Aus diesem Grund hat Bering Beton speziell für diesen Anwendungsfall den beDrain Versickerungsblock aus langlebigem und hochbelastbarem Beton entwickelt. In zwei verschiedenen Baugrößen kann das Speichervolumen durch die Kombination von nebeneinander oder zweilagig gestapelten Blöcken ganz variabel den spezifischen Anforderungen angepasst werden. Besondere Eigenschaften sind die direkte Befahrbarkeit und somit der Einsatz direkt unter der Bettung der Pflasterdecke. Vielfach ist durch diese spezielle Bauweise überhaupt erst eine Versickerung möglich, da gemäß der Vorgabe der DWA-A 138 ein Abstand von mindestens einem Meter zum Grundwasser eingehalten werden muss. Das Versetzen der Blöcke kann schnell – auch direkt vom Lieferfahrzeug – in die Baugrube erfolgen. Ein Vorzug ist zudem die Möglichkeit, über bereits gesetzte Blöcke umgehend weitere Verlegearbeiten ausführen zu können.

Versickerungsblöcke in nur einem Tag eingebaut

Von diesen Vorteilen profitierte auch die Baumaßnahme in Dorsten. Die beDrain Versickerungsblöcke wurden nach den Vorgaben der Planer auf einem tragfähigen und durchlässigen Untergrund zu einer großen Versickerungsanlage zusammengesetzt. Unter Federführung des Bauleiters Konrad Berger bewerkstelligte die Firma Berger an nur einem Tag den gesamten Einbau der beDrain Blöcke, die insgesamt 46 m³ benötigtes Speichervolumen aufweisen. Die Reversierbarkeit ist über Standardbetonschächte sichergestellt, die an die groß dimensionierten Kammern und Schächte optimal angeschlossen werden können.

Bauleiter Konrad Berger und Berding-Beton-Mitarbeiter Sven Kansy arbeiteten Hand in Hand und stellten fachkundig einen ordnungsgemäßen Einbau sicher. © Berding Beton

Das zweite Modul, das erstmals zum Einsatz kam, war die dezentrale Regenwasser-Reinigungsanlage beClean. Sie dient der Behandlung von Regenabwässern belasteter Kfz-Flächen, wie in diesem Fall dem Discounter-Parkplatz. Für diese hochbelasteten Flächen müssen die Anlagen durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) zugelassen sein. Mit ihrer besonderen Kompaktheit werden in der beClean-Anlage Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle und abfiltrierbare Stoffe (AFS63) in einem Behälter behandelt. So wurde für die Entwässerung der gesamten Fläche lediglich ein Reinigungsschacht mit dem Durchmesser 1.500/2.000 mm (Durchmesser unten/oben) benötigt. Das belastete Regenwasser wird über eine Entwässerungsleitung tangential in den beClean eingeleitet. Die im Niederschlagswasser enthaltenen Stoffe wie Sand, Laub, Blütenstaub und Mikroplastik gleiten an der Trichterwandung hinab und setzen sich in dem strömungsentkoppelten und extra groß dimensionierten Schlammraum ab. Das von den Sedimenten vorgereinigte Wasser steigt mittels Aufströmfiltration in die darüber befindliche Substratbox, in der die Regenwasserbehandlung stattfindet. Die Rückhaltewerte wurden im Rahmen des DIBT-Zulassungsverfahrens vom IKT-Institut Gelsenkirchen gemessen und testiert. Das gereinigte Wasser fließt über ein Zackenwehr, das für einen gleichmäßigen und vollflächigen Überlauf sorgt. Von dort gelangt das Wasser in eine Versickerung oder einen Vorfluter. In diesem Fall wird es in die beDrain Versickerungsblöcke geleitet.

Entwässerung in kompakter Bauweise

Die beClean Reinigungsanlage bietet eine punktuelle Anschlussmöglichkeit von bis zu 4.600 m² Fläche. In Kombination mit der relativ geringen Einbautiefe der beDrain Versickerungsblöcke ergab sich in Dorsten insgesamt die gewünschte kompakte Bauweise der Entwässerungs- und Behandlungsanlage. Nach Abschluss aller Arbeiten zog Bauleiter Konrad Berger ein positives Fazit: "Bei diesem Pilotprojekt hat die Zusammenarbeit erneut hervorragend geklappt. Alles war sehr gut vorbereitet, und in enger Absprache konnten alle Baumaßnahmen unkompliziert und schnell ausgeführt werden. Beim Einbau waren Mitarbeiter von Bering Beton vor Ort, sodass eventuell auftauchende Fragen direkt geklärt werden konnten und man gegenseitig vom Know-how profitieren konnte." Auch Sven Kansy von Bering Beton freut sich über die erfolgreiche Umsetzung und gibt das Lob gerne zurück: "Die Firma Berger hat gewohnt professionell gearbeitet und wir freuen uns über die wieder einmal tolle sowie partnerschaftliche Teamarbeit."

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 5/23

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